Warum Resonanz und Empathie heute wichtiger sind denn je
Die Antwort liegt selten in der Rhetorik oder im Auftreten. Sie liegt tiefer – in der inneren Haltung.
Denn diese Haltung sendet ständig Signale, bewusst oder unbewusst.
Wir ziehen an, was wir ausstrahlen – das ist das Resonanzprinzip.
In meinen Coachings und Seminaren begegnet mir immer wieder dieselbe Frage:
„Warum wirken manche Führungspersönlichkeiten automatisch überzeugend – während andere, trotz Fachwissen und Engagement, kaum Gehör finden?„
Und genau hier treffen sich Wissenschaft, Führung und Empathie: Unsere innere Haltung formt die Aussenwirkung. Unsere Gedanken, Werte und Emotionen werden zu Schwingungen, die andere wahrnehmen.
Warum Resonanz der Schlüssel zu moderner Führung ist
Führung bedeutet heute mehr als Entscheiden und Steuern.
Moderne Führung heisst, Menschen zu erreichen, sie zu inspirieren und in Resonanz zu bringen.
Wenn ich in meinen Workshops beobachte, wie eine Führungskraft durch eine klare, offene Haltung plötzlich eine ganze Gruppe „mitnimmt“, dann ist das kein Zufall.
Es ist Resonanz in Aktion.
In Momenten echter Resonanz entsteht Vertrauen. Kommunikation wird leicht, Missverständnisse lösen sich auf, Zusammenarbeit gelingt.
Oder anders gesagt: Wirkungsvoll kommunizieren beginnt im Inneren – nicht im PowerPoint-Deck.
Das Resonanzprinzip – Ursache und Wirkung
Wie Resonanz im Alltag wirkt
Das Resonanzgesetz besagt: Wir nehmen das wahr, wozu wir in Resonanz stehen.
Ich erlebe das täglich – in meinen Seminaren, in Gesprächen, selbst beim Schreiben.
Ein Beispiel aus meinem eigenen Führungsworkshop:
Damals war ich noch neu im Geschäft, jung, ehrgeizig – und innerlich angespannt.
Meine Gedanken kreisten um Sätze wie: „Das wird schwierig.“
Ich war fokussiert, kontrolliert – aber nicht verbunden.
Das Ergebnis?
Der Workshop war … schwierig. Nicht katastrophal, aber zäh, anstrengend, energieraubend.
Ich hatte genau das erzeugt, wofür ich innerlich „gestimmt“ war.
Einige Jahre später machte ich es anders.
Am Abend vor einem Workshop visualisierte ich die Teilnehmenden, die Atmosphäre, die Energie – alles so, wie ich es mir wünschte.
Ich begrüsste jeden Menschen am Morgen mit einem Lächeln, aufrichtig und präsent.
Und was geschah?
Die Gruppe schwang mit. Der Tag war lebendig, inspirierend, leicht.
Das ist Resonanz.
Was Resonanz mit Empathie zu tun hat
Resonanz funktioniert nur mit einer inneren Haltung von Wertschätzung.
Empathie ohne Wertschätzung ist leer – Wertschätzung ohne Empathie ist oberflächlich.
Beides gehört zusammen.
Empathie heisst nicht, alles zu verstehen oder allen zu gefallen.
Es bedeutet, offen zu bleiben – für die Emotionen, Reaktionen und Perspektiven anderer.
In Führungssituationen ist das Gold wert: Wenn Sie wirklich hinhören, fühlen Menschen sich gesehen.
Mein Lieblingsvergleich:
Wertschätzung ist kein Geschenk, das man einfach „bekommt“.
Sie ist wie ein Echo – sie entsteht, wenn wir sie selbst aussenden.
Spiegelneuronen – die Wissenschaft hinter Empathie
Was die Forschung zeigt
Das italienische Forscherteam um Giacomo Rizzolatti und Vittorio Gallese entdeckte 1992 in Parma die sogenannten Spiegelneuronen.
Diese Nervenzellen reagieren, wenn wir eine Handlung selbst ausführen – oder wenn wir sehen, wie jemand anderes sie ausführt.
Das bedeutet:
Unser Gehirn spürt mit.
Wenn jemand lächelt, fühlen wir Wärme. Wenn jemand verunsichert ist, spüren wir Spannung.
Diese neuronale Resonanz ist die biologische Basis von Empathie.
Sie erklärt, warum Emotionen in Teams so schnell ansteckend sind – und warum die innere Haltung einer Führungskraft das ganze System beeinflusst.
Resonanz im Führungsalltag
In meinen Coachings sage ich oft:
„Ihre Haltung spricht, bevor Sie ein Wort sagen.“
Wenn eine Führungskraft gestresst, misstrauisch oder negativ ist, spüren Mitarbeitende das – lange bevor sie es rational erfassen.
Das Team reagiert darauf – meist unbewusst.
Umgekehrt: Wer Ruhe, Klarheit und Vertrauen ausstrahlt, schafft Resonanzfelder, in denen Motivation wächst.
Das ist kein „Soft Skill“, das ist neurobiologisch erklärbar.
Unsere Spiegelneuronen machen uns zu Resonanzwesen.
Und das lässt sich trainieren – durch Bewusstheit, Selbstführung und empathische Kommunikation.
Menschentypen verstehen – mit Insights Discovery
Resonanz gelingt besonders gut, wenn wir verstehen, wie unterschiedlich Menschen „ticken“.
Ich arbeite in meinen Führungsseminaren gern mit Insights Discovery, einem praxisnahen Modell, das vier Farbenergien unterscheidet:
- 🔴 Rot – direkt, entschlossen, ergebnisorientiert
- 🟡 Gelb – inspirierend, kontaktfreudig, ereignisorientiert
- 🟢 Grün – empathisch, unterstützend, beziehungsorientiert
- 🔵 Blau – analytisch, strukturiert, aufgabenorientiert
Jede dieser Energien hat eigene Stärken – und eigene Trigger.
Resonanz entsteht, wenn wir erkennen, welche Energie unser Gegenüber gerade braucht.
Ein Beispiel:
Ein „roter“ Typ will Klarheit und Zielorientierung – kein Smalltalk.
Ein „grüner“ Typ braucht erst Beziehung, Vertrauen, Sicherheit.
Führung heisst, diese Unterschiede wahrzunehmen und bewusst zu spiegeln.
Wie Resonanz zwischen den Typen gelingt
Drei einfache Schritte, die ich in Trainings und Coachings empfehle:
- Beobachten statt bewerten.
Achten Sie auf Sprache, Tempo, Körpersprache. Welche Farbe dominiert? - Kommunikation anpassen.
Treffen Sie den Ton Ihres Gegenübers – direkt, empathisch, detailliert oder inspiriert. - Bewusst Resonanz erzeugen.
Wenn Sie Ihr Verhalten anpassen, ohne sich zu verbiegen, entsteht Verbindung.
So entsteht wirkungsvoll kommunizieren im besten Sinn – nicht manipulativ, sondern respektvoll.
In Resonanz führen – 5 Schritte für mehr Wirkung
- Selbstwahrnehmung stärken.
Welche Energie senden Sie gerade aus? Was strahlen Sie unbewusst aus? - Fokus lenken.
Denken Sie an das, was Sie fördern möchten – nicht an das, was Sie verhindern wollen. - Empathie aktiv leben.
Nutzen Sie die Kraft der Spiegelneuronen – Ihre Haltung wirkt stärker als Ihre Worte. - Kommunikation anpassen.
Führen Sie farbtypgerecht, damit Ihre Botschaft wirklich ankommt. - Reflexion & Feedback.
Fragen Sie regelmässig: Wie komme ich an? Was löse ich aus?
Diese Schritte sind der Kern eines coachingbasierten Führungsstils, der auf Resonanz, Empathie und Selbstführung basiert.
Fazit – Wirkung beginnt im Innen
Die Kernbotschaft
Resonanz ist kein Zufall, sondern eine Entscheidung.
Führung bedeutet, bewusst Schwingungen zu erzeugen – durch Haltung, Sprache und Präsenz.
Wenn wir uns selbst verstehen, können wir andere besser führen.
Zusammenfassung
- Innere Haltung bestimmt äussere Wirkung.
- Spiegelneuronen machen Resonanz messbar und trainierbar.
- Führung in Resonanz schafft Vertrauen, Motivation und nachhaltige Ergebnisse.
Möchten Sie Ihre Führungswirkung erhöhen und lernen, wie Sie mit Resonanz, Empathie und Klarheit führen?
Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
